Zum ersten Mal gab es einen Gesprächsabend für die Eltern der Messdiener von St. Peter und Paul. Am Anfang stellten sich die Messdienerleiter den anwesenden Eltern vor. Anschließend gab es einen angeregten Austausch über den Messdienerplan und über verschiedene neue Projekte:
ab sofort beginnen monatliche Gruppenstunden für alle interessierten Messdiener
(jeweils am 1. Freitag im Monat um 16.00 Uhr und am zweiten Dienstag um 17.00 Uhr im Messdienerraum am Kirchplatz)
eine WhatsApp-Gruppe soll den Informationsfluss vereinfachen
im September gibt es eine Fahrt zum Kernwasser-Wunderland nach Kalkar
bereits zu dieser Fahrt wird es ein gemeinsames Messdiener-T-Shirt geben
im Sommer 2018 wird eine Fahrt aller Straelener Messdiener nach Rom geplant
Die Eltern sprachen ihren Dank für die Arbeit der Messdienerleiter aus und sagten ihre Unterstützung zu. Eltern und Messdienerleiter zogen ein positives Fazit des Abends: Alle konnten ihre Fragen und Wünsche einbringen; es gab einen fruchtbaren Austausch. Gerne kann ein solcher Abend wiederholt werden.
„Wer mir dienen will, folge mir nach“ ist auf jeder Messdienerplakette eingraviert. Nicht nur in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Trotzdem machen sich jedes Jahr Mädchen und Jungen aus unserer großen Gemeinde auf den Weg um Messdienerin oder Messdiener zu werden. Zurzeit sind über 100 Mädchen und Jungen, Jugendliche oder auch bereits junge Erwachsene im Alter von 9 bis 22 Jahren Messdienerin oder Messdiener in den drei Kirchen St. Peter und Paul, Straelen, St. Georg, Auwel-Holt und St. Cornelius, Broekhuysen. Wahrscheinlich eine der stärksten Kinder- und Jugendgruppen in ganz Straelen.
Der Dienst am Altar ist sicherlich Hauptaufgabe der Messdiener. Doch Messdienersein ist viel mehr. Unsere drei Messdienergemeinschaften haben durch wöchentliche Gruppen- und Übestunden viel Abwechslung und Spaß. Denn der darf nicht zu kurz kommen. In Straelen gibt es extra einen Messdienerraum unter der Wohnung des Kaplans. Sternsingeraktion, Palmstockbasteln, Palmvögelverkauf am Gemeindehaus, Eiersammeln am Karfreitag, Gestaltung der Messdieneraufnahmemesse, Nikolausfeier, Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Straelen, Teilnahme am Ministrantentag in Gaesdonck, Tagesfahrten, Video-Nächte, Weihnachtskegeln in der Gaststätte Gielen in Broekhuysen, das traditionelle Pfingstzelten der Straelener Messdiener, die Mehrtagesfahrt der Broekhuysener (wie im letzten Jahr zum Wisseler See), sowie der Freizeitparkbesuch der Auwel-Holter und vieles mehr steht nicht nur auf dem Programm, sondern wird aktiv von den Messdienern mitgestaltet und durch die Teilnahme bereichert. Und immer wieder haben immer sehr viele Messdienerinnen und Messdiener teilgenommen.
Kaplan Ebbo Ebbing
Tel. 02834/9335-15,
ebbing-e@bistum-muenster.de
Birgit Steinker (info@steinker.de)
Katharina Leenen
Monika Rattmann
Das Amt des Messdieners geht auf den Dienst der Akolythen (Altardiener) zurück, der bereits im 3. Jahrhundert als Helfer des Priesters Aufgaben im Gottesdienst übernahm. Im 8. Jahrhundert vertraten die Messdiener ihre Gemeinde bei so genannten „Privatmessen“. Diese Messen kamen auf, weil es damals sehr viele Priester gab. Viele feierten regelmäßig Gottesdienste ohne die Gemeinde, ein Altardiener musste jedoch anwesend sein. Nach einiger Zeit nahmen Ministranten dann auch in den Gemeindemessen Aufgaben wahr. Zum Altardienst waren nur Jungen zugelassen, die sich auf den Beruf des Priesters vorbereiteten. Über verschiedene Weihestufen wie Subdiakon und Diakon qualifizierten sie sich zum Priester. Vom 13. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre durften daher offiziell nur Geistliche den Dienst am Altar ausüben, obwohl es in den Gemeinden oft anders gehandhabt wurde. Papst Pius XII. sprach 1947 erstmals von Ministranten, die nicht zum Klerikerstand gehörten. Weil der Ministrantendienst lange mit der Klerikerausbildung verknüpft war, war der Dienst bis in die 70er Jahre männlichen Katholiken vorbehalten. Seit 1994 dürfen Bischöfe auch Frauen zum Altardienst zulassen Die Voraussetzungen für Ministranten sind je nach Gemeinde unterschiedlich. In einigen Pfarreien gibt es nach wie vor nur männliche Messdiener, meist assistieren aber auch Mädchen am Altar. Alle Ministranten müssen getauft sein und die erste Kommunion empfangen haben.
Aufgaben:
Eucharistiefeier (Gottesdienst mit Kommunion)
Bei Wortgottesdiensten mit Kommunion, also Feiern, bei denen keine Wandlung stattfindet, begleiten die Messdiener den Transport der eucharistischen Gaben (Wein und Brot, die bereits gewandelt sind) vom Tabernakel zum Hauptaltar
Bei Tauffeiern halten Ministranten das Liturgiebuch und die Ölgefäße zur Salbung des Täuflings mit Katechumenenöl und Chrisam. Zudem reichen sie das weiße Gewand, das der Priester dem Täufling symbolisch auflegt.
Bei Trauungen tragen die Messdiener den Teller mit den Ringen und das Aspergill – ein Gerät, mit dem Weihwasser versprengt wird. Außerdem halten sie das Liturgiebuch beim Segen über das Brautpaar.
Bei Begräbnisfeiern tragen Messdiener das Kreuz und das Weihwassergefäß und sorgen für den Weihrauch.
Bei Bischofs-Gottesdiensten, tragen sie dessen Stab und Mitra.
Damit Messdiener ihre Dienste im Gottesdienst ausführen können, durchlaufen sie vorher eine kleine Ausbildung.
Gewänder
Ministranten tragen als Untergewand einen roten oder schwarzen Talar und einen farblich passenden Kragen. Darüber ziehen sie ein weißes Obergewand, Rochett genannt, das an das Taufkleid erinnern soll. Zur Erinnerung an das Kreuz Christi tragen Messdiener in einigen Gemeinden Holzkreuze an einem Lederriemen um den Hals.
Jugendgruppe Messdiener:
Heute beschränkt sich das Ministrant sein nicht mehr nur auf den liturgischen Dienst. Messdiener sind auch eine Gemeinschaft, in der kirchlichen Jugendarbeit. Sie treffen sich zu Gruppenstunden, fahren zusammen weg oder organisieren Feste der Gemeinde. Der Pfarrer, ein Jugendbeauftragter oder ältere Ministranten leiten die Gruppe. Sie vertreten die Messdiener in der Gemeinde und in der Region.
Auf regionaler Ebene organisieren Ministrantenverbände gemeinsame Veranstaltungen wie Sportfeste, Ausflüge, Wallfahrten oder Ministrantentage. Oft unterstützt auch das Bistum die Ministrantenarbeit vor Ort. Einen bundesweiten Träger gibt es bisher nicht.
„Friedhofsmessdiener war einer der begehrtesten Posten meiner Kinderzeit. Beliebt war die Beerdigung, weil es dafür Unterrichtsbefreiung gab, wenn sie am Vormittag war. Begehrt auch deshalb, weil es manchmal von der Trauerfamilie ein Trinkgeld gab. Ich habe den Posten des Friedhofsmessdieners über Jahre gegen nachfolgende Generationen verteidigt. Aber ein mich zu jener Zeit hartnäckig drängender Trieb zum Schabernack stellte mir ein Bein und ich verlor den Posten – und somit auch die Aussicht auf Schulfrei und Trinkgeld.
Der Fall ist schnell geschildert: Es gehörte zu den beliebtesten Nachmittagsbeschäftigungen der ersten Nachkriegsjahre, in Wald und Feld verstreut herumliegende Patronen zu suchen, den Bleikopf abzubrechen und das sogenannte Schwarzpulver auf seine vielfältige Verwendungsfähigkeit zu testen. Und so beschloss ich, in das Experimentierfeld auch den Friedhof einzubeziehen.
Meine Berufserfahrung als Friedhofsmessdiener brachte mich auf die Idee, eine feierliche Beerdigung als Probe zu nutzen. Ich versuchte, den Weihrauch durch Zusatz von Schwarzpulver wirkungsvoller zu machen. Ich mischte also zu gegebener Zeit unter den Weihrauch das Schwarzpulver, gab das Gemisch in das Weihrauchschiffchen und erwartete am Grab – zugegeben etwas ängstlich und nervös – den Nachweis von Explosivität von Weihrauch.
Der andere Messdiener, der das Weihrauchschiffchen trug, ahnte nichts von alledem. Kurz bevor der Pfarrer die zu Herzen gehenden Worte spricht, wird das Weihrauchfass noch einmal mit Weihrauch gefüttert. Das war der Zeitpunkt, an dem Männer mit starken Nerven gefordert waren. Der Weihrauchlöffel bewegte sich, geführt von der Hand des Pfarrers, vom Schiffchen zum Rauchfass und … Stichflammen, Rauch, Ruß. Trauernde Angehörige glaubten, der Himmel würde selber die Flammenzeichen setzen. Nach alldem sah der Pfarrer etwas verändert aus.
Aber leider war sein Verdacht sehr zielstrebig und ohne großes Suchen auf mich gerichtet.
Wer sonst? Schon auf dem Rückweg vom Friedhof kündigte mir der Pfarrer die Entlassung mit handgreiflicher Unterstreichung seiner Worte an. So endete ein hoffnungsvolle Friedhofskarriere …”
(Norbert Blüm war in den 80er und 90er Jahren Bundesminister für Arbeit und Soziales unter Helmut Kohl)